Fauna & Flora
Liste der im Burger Moos nachgewiesenen seltenen und zumindest landkreisbedeutsamen Pflanzenarten.
Fett gedruckt sind gegenüber Veränderungen des Bodenwasserregimes und des Grundwasserzustromes besonders sensibel scheinende Arten.
- Moorbinse (Juncus stygius): in ganz Deutschland beinahe ausgestorbenes Glazialrelikt; nach Auffindung durch PAUL u.a. bereits zu Anfang des 20. Jhds. von A.RINGLER 1964 zunächst an einer Stelle am Nordwestufer des Sees nahe des Moorrandes aufgefunden; weitere Bestätigungen durch W.BRAUN (Karlsfeld) in den Folgejahren; weitere Teilpopulationen entdeckte der Verfasser in den Folgejahren im Schwingrasengebiet nahe des Westufers und nordwestlich des Erstfundes; der Erstfund liegt noch innerhalb des geplanten Wasserschutzgebietes und befindet sich nur knapp 300 m von Brunnen I entfernt, d.h. in dem schmalen Moorstreifen zwischen Waldhang und See; auf einen punktuellen Eintrag in der Übersichtskarte wird verzichtet, da eine Entnahme schon weniger Exemplare durch interessierte Botaniker und die beim unsachgemäßen Suchen entstehenden Trampelschäden eine Gefährdung einer der gefährdetsten Arten der deutschen Flora bedeuten könnten. Eine Kurzbegehung 1992 erbrachte keine Bestätigung, beschränkte sich aber auch den leicht auffindbaren Platz am NW-Ufer; eine erneute Absuche ist bei dieser in ganz Deutschland vor dem Aussterben stehenden Art, die nur an einer einzigen Stelle im Lkr. GAP noch aktuell bekannt ist, dringend geboten.
- Strickwurzelsegge (Carex chordorrhiza): größte zusammenhängende Lokalpopulation zumindest im Lkr. Rosenheim, wahrscheinlich in der Region 18.
- Sumpfschneide (Cladium mariscus): in mehreren kleineren Inseln und größeren Beständen am Seeufer und im Moor ausgedehnte Quellaufstöße anzeigend
- Sumpfweichwurz (Hammarbya paludosa): RLB 2; wahrscheinlich eine der individuenreichsten Populationen in Südostbayern; in der Region 18 bereits sehr selten geworden.
- Glanzstendel (Liparis loeselii): RLB 2; FFH I; relativ individuenreiche Bestände in den Randniedermooren; neuere Bestandesermittlung erfolgte nicht mehr; aktuelle Nachsuche dringend geboten.
- Kammfarn (Dryopteris cristata): RLB 2; reichliche Bestände in den seenahen Schwingrasen; wohl individuenreichster Bestand innerhalb der Region 18. Ist natürlich gegen Bodenaustrocknung sensibel, würde aber auf den überwiegenden Schwingmoorstandorten bei einem Wasserentzug „nach unten gehen“, aber wohl nicht verschwinden.
- Heidelbeerweide (Salix myrtilloides): RLB 1, wenige ausgeschattete Exemplare nahe Westrand (aktuelle Nachprüfung dringend notwendig). In Südostbayern wahrscheinlich nur noch 1-2 weitere Vorkommen.
- Drahtsegge (Carex diandra): Für die von dieser Art gebildete Pflanzengesellschaft wurde im Zuge des Neubaues des Flughafens Kloten bei Zürich ein umfangreiches zeit- und kostenaufwendiges Resitutionsprojekt durchgeführt (KLÖTZLI et al. 1978; KLÖTZLI mdl.).
- Zartes Wollgras (Eriophorum gracile): In Südostbayern fast ausgestorben. In der Eggstätter Seenplatte unseres Wissens kein aktueller Nachweis mehr. Nachweis 1970 an einer Stelle am NW-Rand des Burgermooses. Seither dieser Bereich nicht wieder abgesucht. Erneute Suche dieser in Südostbayern beinahe ausgestorbenen Art ist dringend.
- Strauchbirke (Betula humilis) RLB 2: In Südostbayern sehr selten gewordenes Eiszeitrelikt; über das ganze Gebiet verbreitet.
- Landblättriger Ehrenpreis (Drosera anglica)
- Mittlerer Sonnentau (D. intermedia)
- Alpenhaargras (Trichophorum alpinum)
- Blumenbinse (Scheuchzeria palustris)
- Schlammsegge (Carex limosa)
- Davallsegge (Carex davalliana)
- Rostrote Kopfbinse (Schoenus ferrugineus)
- Schwarze Kopfbinse (Schoenus ferrugineus)
- Mittlere Kopfbinse (Schoenus X intermedius)
- Borstenbinse (Isolepis setacea): schlammige Waldwege im Randbereich
- Sumpfläusekraut (Pedicularis palustris)
- Wasserschierling (Cicuta virosa)
- Mittlerer Wasserschlauch (Utricularia intermedia)
- Übersehener Wasserschlauch (U. neglecta)
- Frühlingsenzian (Gentiana verna): Moorränder (ob noch?)
- Sumpfbärlapp (Lyopodiella inundata)
- Wenigblütige Sumpfbinse (Eleocharis pauciflora)
- Armblütige Segge (Carex pauciflora)
- Kleiner Igelkolben (Sparganium minimum)
- Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum): im Randbruchwald; ob indigen?
- Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata)
- Blaßgelbes Knabenkraut (Dactylorhiza ochroleuca)
- Traunsteins Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri)
- Weiße Sumpfwurz (Epipactis palustris)
- Kuckucksblume (Platanthera bifolia)
- Rotes Waldvögelein (Cephalanthera rubra): Waldränder im Norden
- Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe)
- Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca)
- Kleine Seerose (Nymphaea alba fo. minor; Schlenkenform)
Bemerkenswerte Moose und Pilze (sehr unvollständig):
- Firnisglänzendes Sichelmoos (Drepanocladus vernicosus): FFH II
- Bryum duvalii (nachprüfen)
- Braunmoos (Calliergon trifarium)
- Braunmoos (Calliergon cordifolium)
- Laubmoos Camptothecium nitens
- Laubmoos Meesia triquetra (Nachsuche dringend erforderlich; Fund am 14.8.1964 nahe SW-Rand; nachdem die Vorkommen in den Eggstätter Seen nicht mehr bestätigt werden konnte, handelte es sich um das einzige außeralpine Vorkommen in Südostbayern)
- Torfmoos (Sphagnum subnitens)
- Torfmoos (Sphagnum obtusum)
- Torfmoos (Sphagnum dusenii ): regional bedeutsam
- Torfmoos (Sphagnum fimbriatum): Schwingrasen nahe Seekante
- Torfmoos (Sphagnum fuscum)
- Lebermoos (Cephaloziella elachista)
- Gyrodon lividus (Pilz im Bruchwald; Erlengrübling)